
„Hofgeflüster” aus Versailles
Musik und Klatsch vom Hofe Ludwig XIV.
Passend dazu bieten wir einen kleinem Kaffeeklatsch (Kaffee, Tee, Wasser, Gebäck) und freuen uns auf zahlreiche Zuhörer und Fans des Barock und Rokoko zu einem unterhaltsamen, musikalischen Nachmittag.
Musikprogramm und Texte
„Hofgeflüster“
Klatsch und Tratsch am Hof von Ludwig dem XIV.
Programm
Michel De la Barre aus der Suite IX in G-Dur
(1675-1745) L`inconnuë, Vivement-Lentement
Das Lever – der König erhebt sich am Morgen (Textlesung)
Jean-Baptiste Senaillié aus der Sonata Prima in D-Dur
(1687-1730) Adagio, Aria, Presto
Aus den Briefen der Liselotte von der Pfalz, Herzogin von Orleans – Heilige schlägt man nicht (Textlesung)
Nicolas Chédeville aus der Suite in B-Dur
(1705-1782) Rondeau, Lentement, Bransle, Gracieusement, La Biche
Pause
Georg Phillip Telemann aus der Sinfonie a la francoise in h-Moll
(1681-1767) Tendrement, Gayment, Vite
Text über Lauzun (Textlesung)
Jaques-Christophe Naudot aus der Troisième Sonate in D-Dur
(1690-1762) Gravement, Allemande, Gavotte 1+2
Wenn ein Tag zu Ende geht – ein Kammerherr berichtet (Textlesung)
Michel De la Barre aus der Suite IX in G-Dur
Chaconne
_________________________________________________________________________________
Sabine Heitsch und Barbara Hofmann sind Mitglieder des Ensemble-Aetheria und beschäftigen sich seit dem Studium mit Alter Musik und Historischer Aufführungspraxis. Sie sind Spezialisten auf historischen Instrumenten und spielen in renommierten Ensembles und Barockorchestern, wie Elbipolis, l’arco, le concert lorraine miteinander.
Ulrich Kuhlmann aus Bendestorf, ist Schauspieler und vielseitig unterwegs. Er arbeitete am Staatstheater Stuttgart und dem Züricher Schauspielhaus mit Regisseuren wie Palitzsch, Zadeck, Grüber, Neuenfels, Karge/Langhoff, Lindberg, Blin, Lavelli, Sobel,Wekwerth und kam über Hamburg 1980 mit Boy Gobrt ans Schilllertheater, wo er mit WilliSchmidt und erneut mit Peter Zadek arbeitete. Weitere Stationen waren 1985 Freie Volksbühne, 1992-2003 Arbeiten in Basel und Bonn, 2004 Renaissance-Theater Berlin. Außerdem war Ulrich Kuhlmann in Serien wie zB. Tatort und SK Kölsch zu sehen.
_________________________________________________________________________________
Texte u.a. von Liselotte von der Pfalz
Elisabeth Charlotte (1652–1722), Liselotte von der Pfalz genannt, zählt noch heute zu den bekanntesten Pfälzer Persönlichkeiten. Als Tochter von Kurfürst Karl I. Ludwig aus dem Hause Pfalz-Simmern verbrachte sie einen Teil ihrer Kindheit in Schloss Heidelberg.
Die junge Prinzessin wurde 1671 mit Philipp von Orléans, Bruder König Ludwigs XIV. von Frankreich, verheiratet. Die Ehe verlief wenig glücklich, denn Philipp interessierte sich mehr für Männer als für seine Frau.
Liselotte von der Pfalz war eine begeisterte Briefeschreiberin. In rund 5.000 erhaltenen deutschen und französischen Briefen schilderte sie ihrer Familie in plastischer, direkter Weise das Hofleben in Versailles. Was wurde gegessen, wie wurde gefeiert, geliebt und gestorben? Liselotte plauderte unverblümt aus dem Nähkästchen und hinterließ der Nachwelt unschätzbare kulturgeschichtliche Zeugnisse vom Hofe des Sonnenkönigs.
In den Briefen an Freunde und Familie berichtete die Herzogin von Orléans von ihren kulinarischen Vorlieben und Abneigungen, ihrer Meinung zu Hygiene, Medizin, Liebe und Ehe, aber auch über Mode und Religion. Auch den Frust über ihre unglückliche Ehe mit Philippe I. de Bourbon, Herzog von Orléans, und die ungewohnten Sitten am Versailler Hof schrieb sich die kurpfälzische Prinzessin von der Seele ‒ ganz unverblümt und direkt: „Ich wäre erstickt, wenn ich dieses nicht gesagt hätte.“
Während ihres Lebens am französischen Hof schrieb Liselotte von der Pfalz im Schnitt zwei Briefe pro Tag. Man geht von mehr als 36.000 Briefen aus; zum Teil ist sogar von 60.000 handschriftlichen Zeugnissen die Rede. Manche der deutschen und französischen Briefe sind bis zu 25 Seiten lang! Sie sind heute eine wertvolle Quelle über den Alltag am französischen Hof, aber auch über die Autorin selbst. Keiner anderen Person der kurpfälzischen Geschichte kann man sich so annähern wie Liselotte von der Pfalz.
Buy Tickets
